Geschenk Nr. 23: Freude

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!

Wow, morgen ist es schon so weit und mit dem Heiligabend starten wir in die Weihnachtstage. Daher fiel es mir auch schwer zu entscheiden, von welchen Geschenk Gottes ich dir heute berichten möchte.

Heute möchte ich dir von einem Geschenk erzählen, das mir häufig abhandenkommt, besonders jetzt in der Weihnachtszeit – die Freude.

Deswegen möchte ich mich dem Gebet Paulus an die Römer anschließen und bete, dass “Der Gott der Hoffnung dich erfülle mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass du überströmst in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!”.

Je älter man wird, desto mehr geht das Besondere verloren. Ich weiß noch wie ich als kleines Kind krank vor (Weihnachts-)Vorfreude war. Und heute ist es alles anderes, die Freude ist dem Stress gewichen. Was bleibt ist die “Vorfreude” auf den Moment, wenn alles vorüber ist. Und das ist nicht nur in der Weihnachtszeit so. Viel zu häufig renne ich durch das Leben und verpasse die kleinen Freuden des Alltags. Dabei ist glaube ich Freude eine essenzielle Sehnsucht in uns allen. Denn wenn wir die Wahl haben, dann suchen wir uns immer Dinge aus die eine Überschwemmung von Glückshormonen verursachen. Wisst ihr was traurig ist, dass wir unserem Gehirn zwar pausenlos einen kleinen Hormonschub bescheren, aber die Freude durch die besagten Hormone gar nicht mehr wirklich wahrnehmen.

Dabei haben wir allen Grund uns zu freuen, alleine in den letzten drei Wochen haben wir jeden Tag ein Geschenk Gottes entdecken dürfen. Und ich denke wenn wir einmal auf die Pausetaste drücken, dann würden jedem von uns noch ganz viele Dinge bewusst werden. Aber ich glaube es gibt noch eine andere Dimension der Freude, nämlich eine Art Grundfreude. Diese Art der Freude hat ihren Ursprung nicht in den Umständen und hängt nicht davon ab ob wir etwas geschenkt bekommen. Die Grundfreude hat ihren Ursprung in Gott und dem was er für uns getan hat.

Eine Sache die ich interessant finde ist, das wir die kleinen Freuden benötigen um die Grundfreude zu finden und andersherum. Das mag im ersten Moment komisch klingen, denn häufig denken wir dass wenn wir Gott haben, dann ist alles gut. Aber wenn wir uns die Geschichte von den verlorenen Söhnen (Lk 15,11-32) anschauen, dann sehen wir das an meiner These etwas dran sein könnte. Beide Brüder lebten ein gutes Leben bei ihrem Vater, der in dem Gleichnis Gott symbolisiert, aber beide erkennen ihr Glück nicht. Der eine bricht mit seiner Familie und lebt ein Leben der kurzweiligen Freuden in der Welt. Bis ihm irgendwann bewusst wird wie gut er es bei seinem Vater hatte und umkehrt. Wieder daheim angekommen wird ein Fest für ihn gefeiert. Und in diesem Moment platzt der Frust und die Bitterkeit aus dem Zuhause gebliebenen Bruder raus. Obwohl er die ganze Zeit in der Fülle seines Vaters lebte, erkannte er diese Freude nicht. Es wurde ihm erst durch die anstehende kurzweilige Freude dem Willkommensfest bewusst.

Daher meine Frage an dich: Auf welche Art der Freude solltest du vielleicht im Moment deinen Blick richten um das ganze Spektrum der Freude erleben zu können.

Denn ich bin davon überzeugt, dass Gott dir nicht nur eine Grundfreude schenken möchte, sondern er es auch liebt, dich mit kurzweiligen Freuden zu beschenken. Die Frage ist nur, ob wir uns grade im stressigen Alltag die Zeit nehmen beides zu entdecken.

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