Wie ich wurde was ich bin

Mein Weg zur Bloggerin

Liebst du Geschichten?

Dann begleite mich auf eine Reise. Es ist die Geschichte eines Mädchens, die ihren Weg in dieser Welt sucht. Eine Geschichte voller Herausforderungen und Wunder – es ist meine Geschichte und sie beginnt im August 1982, als ich das Licht der Welt erblickte.

Liebst du Geschichten?

Dann begleite mich auf eine Reise. Es ist die Geschichte eines Mädchens, die ihren Weg in dieser Welt sucht. Eine Geschichte voller Herausforderungen und Wunder – es ist meine Geschichte und sie beginnt im August 1982, als ich das Licht der Welt erblickte.

Kapitel 1

Irgendwann in den 80ern: Mama die Leseratte

Ich weiß nicht, wann es war, nur das ich noch nicht lesen konnte. Da beobachte ich manchmal meine Mama, die schweigend in ein Buch vertieft dasaß. Und auch wenn es bei uns zu Hause nicht perfekt lief, waren das die Momente, in denen sie vollkommen glücklich schien. Die Gesichtszüge waren nicht wie so häufig von Sorgen gezeichnet, in diesen Momenten waren sie entspannt. Und ich war fasziniert von Büchern und ihrer Wirkung auf Menschen. Und für mich stand fest: Das will ich auch, ich will lesen.

Kapitel 2

Die 80er werden zu den 90ern: Mein Lieblingsort die Bücherei.

Weihnachten neben Oma
Ein Weihnachtsfest: Ich neben meiner Oma

Irgendwann war es dann so weit, mir musste nicht mehr vorgelesen werden. Nun konnte ich alleine lesen. Ich begleitete die 5 Freunde auf etlichen Abenteuern und war glücklich, wenn wir in unsere Stadtteilbücherei gingen. Dort schlich ich immer durch die Gänge und war fasziniert, dass es so viele Bücher gab. Und auch ich fing an zu merken, dass Bücher mehr waren als bedrucktes Papier. Denn auch ich stellte immer häufiger fest, dass man in diesen Geschichten seine Sorgen vergaß. Mittlerweile war ich nämlich ein Teenagermädchen, welches die Welt manchmal nicht mehr verstand. In der Grundschule hatte ich noch viele Freunde, nun in der Hauptschule war das nicht mehr so. Regelmäßig wurde ich aufgrund von guter Noten und meines Aussehens gemobbt.

Kapitel 3

Mitte der 90er: Der erste Artikel

Abschlussklassenfahrt nach Berlin -1998
Abschlussklassenfahrt nach Berlin - 1998

Irgendwann in der Hauptschule, gab es eine Projektwoche und wir erstellten eine Schülerzeitung. Voller Begeisterung für Krimis und Abenteuer interviewte ich Einzelhändler und schrieb einen Artikel über Ladendiebstahl. Ich fühlte mich, als könnte ich Louis Lane Konkurenz machen. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn nach der Projektwoche gab es kein Interesse an einer weiteren Ausgabe.

Kapitel 4

Ende der 90er und Anfang der 2000er : Ich will cool sein.

Die neue coole Anja - 1999
Die neue, coole Anja - 1999

Endlich hatte ich die blöde Schulzeit hinter mir und fing eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau an. Dadurch lernte ich neue Leute kennen und ich wollte um jeden Preis cool sein. Also machte ich in infolgedessen ziemlich blöde Sachen und ging mehrmals wöchentlich feiern. Das führte dazu, dass meine Noten sich verschlechterten, und ich fand es richtig gut: Denn ich wollte niemals mehr ein Streber sein.

Kapitel 5

Herbst 2003 : Es geht bergab, und zwar rapide.

Anja überprüft ihr Erscheinungsbild
Noch ein Blick und dann konnte die Party starten

Mittlerweile hatte ich es geschafft, in einem Freundeskreis integriert zu sein, und war neben der Arbeit nur noch unterwegs. Denn ich wollte alles – nur nicht nach Hause. Mein Verhältnis zu meiner Mutter hatte sich über die letzten Jahre dramatisch verschlechtert und anstatt Bücher zur Ablenkung, nutzte sie nun den Alkohol zur Betäubung ihrer Sorgen.

Dann kam dieser eine Sonntag, an dem sich alles änderte. Es war, als hätte sich eine Lawine gelöst, die mich mit in den Abgrund zog. Ich war erst vor ein paar Stunden nach Hause gekommen, als mein kleiner Bruder an meine Tür hämmerte und mir unter Tränen mitteilte, dass meine Mutter verstorben war. Ich weiß nicht mehr viel von dieser Zeit, die Lawine hatte mich erwischt und ich war begraben. Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf und ich konnte ihnen nicht folgen. Das Einzige, was in der kommenden Zeit half, war es meine Gedanken aufzuschreiben.

Kapitel 6

Mitte der 2000er: mein allererster Versuch.

Es war irgendwann inmitten von My Space und StudiVZ. Das Internet war etwas Alltägliches geworden. Und als ich mich einmal seinen Weiten verlief, stieß ich auf eine Bloggerplattform. In einem abendlichen Mutanfall, registrierte ich mich und nannte meinen allerersten Blog “Searching for something”. Das erschien mir passend, denn um den Schmerz in meinem Leben nicht spüren zu müssen, suchte ich permanente Ablenkung und versuchte die dunklen Gedanken zu vertreiben. Aber ich war alles andere als glücklich. Nach nur ein oder zwei Beiträgen, verlies mich der Mut. Der Blog schlief ein und wurde irgendwann gelöscht.

Kapitel 7

2005 - 2008: Der komplette Absturz.

Abi bestanden

Ich brauchte eine Veränderung und entschied mich, mein Abi nachzuholen. Ich fing hoch motiviert an, aber das Verdrängen der Gefühle und andere Bewältigungsstrategien funktionierten bald nicht mehr. Mir wurde klar, dass ich Hilfe brauchte, denn das Gefühl der Sinnlosigkeit und ganz dunkle Gedanken überschatteten den Schul- und Alltag.

An einem Tag tat ich dann das Mutigste, was ich jemand in meiner Situation tun konnte: Ich ging zum Arzt und erzählte ihm alles. Dann ging es schnell, ich wurde krankgeschrieben und weiter an eine Psychiaterin überwiesen. Diese stellte mehrere Diagnosen: Depressionen, Essstörung und eine Angststörung und ein zehnwöchiger Klinikaufenthalt folgte.

Da ich verständnisvolle Lehrer hatte, konnte ich die Klasse wiederholen und machte 2008 mein Abi. In der Schule liebte ich die Arbeit mit Texten und das Schreiben sehr. Allerdings hatte ich in Mathe bessere Noten.

Kapitel 8

2008 -2009: Wie bin ich hier nur gelandet?

Nach dem Abi entschied ich mich für die Uni Hamburg. Da Mathe mein bestes Schulfach war, landete ich erst bei Mathe auf Lehramt. Relativ schnell merkte ich aber, dass ich nicht für das Lehramt geeignet war. Weil ich keine Zeit verschwenden wollte, wechselte ich dann zur reinen Mathematik. Heute frage ich mich, wie ich auf diese Idee kam. Aber es hatte auch etwas Gutes.

Kapitel 9

2010 -2011: Wie ich lernte, mit Gott zu rechnen.

Ich freundete mich mit einer Studentin an, die gläubige Christin war. Sie erzählte viel von ihrem Glauben. Ich blockte das Thema erst ab, denn meiner damaligen Meinung nach konnte es keinen liebevollen Gott geben.

Aber long Story Short: Irgendwann besuchte ich, mehr aus schlechten Gewissen meiner Freundin gegenüber, einen Gottesdienst und begegnete Gott. Ein paar Monate später ließ ich mich taufen. Mein Leben änderte enorm, ich erlebte Wunder und erfuhr Heilung. Ebenso merkte ich, dass mein Studium nicht mein Weg war, und brach es ab.

KApitel 10

2011 - 2012: Zurück im Einzelhandel

Reha in Bad Nenndorf
Reha in Bad Nenndorf

Eigentlich wollte ich nie mehr im Verkauf arbeiten, aber ich brauchte erst einmal wieder einen Job. Und auch wenn ich die Arbeitszeiten nicht mochte, merkte ich, wie es doch das Richtige für den Moment war. Das Ganze ging ein Jahr so, denn das Schleppen von schweren Kartons hinterließ Spuren. Aufgrund eines doppelten Bandscheibenvorfalls musste ich operiert werden und eine längere Genesungszeit folgte.

KApitel 11

2013- 2015: Umschulung zur Mediengestalterin

Shooting im Rahmen des Unterrichts
Schnappschuss während einen Shootings in der Umschulung

Aus der Leidenszeit entstand Gutes. Weil ich die Arbeit im Einzelhandel nicht mehr machen konnte, wurde mir eine Umschulung zur Mediengestalterin genehmigt. Häufig zweifelte ich, ob ich es überhaupt schaffen würde, denn die Komplexität der Programme trieb mich in den Wahnsinn. Aber ich machte eine Wiederentdeckung: Ich liebte es, zu schreiben. Und so folgten auch vereinzelte Beiträge für den Gemeindebrief meiner Gemeinde.

KApitel 12

2015 - 2017: ein Traum wird wahr

Kurztrip nach Prag - 2. Schuljahr
Kurztrip nach Prag - 2. Schuljahr

Die Umschulung war bestanden, aber einen Job in dem Bereich zu bekommen war schwierig. Und so merkte ich, dass Gott andere Pläne für mich hatte. Er führte mich an die Bibelschule und damit erfüllte er mir einen großen Wunsch. Mittlerweile wusste ich, dass ich mit Gott rechnen konnte. Er hat einen guten Plan für mein Leben. Und ich sehnte mich, danach meinen Gott besser kennenzulernen. Und ich wollte mich ausrüsten lassen für das, was er mit mir vorhatte.

KApitel 13

2017 -2020: Wieder zu Hause

Zwei Jahre Bibelschule waren schneller als gedacht vergangen. Ich hatte nicht weniger vor als die Welt zu verändern. Aber bevor ich so richtig ins Tun kam, machte mein Rücken wieder Probleme. Und ein Tal des Schmerzes folgte. Es war schwierig auszuhalten, dass mein Körper streikte, also tat ich das, was ich konnte. Ich verbrachte viel Zeit in Gottes Wort und im Gebet. Gott lehrte mich noch mehr Vertrauen. Und ich lernte, dass Gott auch inmitten von schwierigen Umständen treu war.

KApitel 14

2020: Das große C beherrscht die Welt.

Plötzlich war sie da – die weltweite Ausnahmesituation in Form der Coronapandemie. Mein Rücken war immer noch nicht gesund, aber ich wollte trotzdem einen Beitrag leisten.

Ich fragte Gott, was es sein konnte, und seine Antwort war einfach: Beten. Aber das erschien mir im Zuge einer Pandemie so nichtig. Als ich so über die Situation nachdachte, wurde mir bewusst, dass ganz viele Aussagen nur noch von Angst, Entmutigung und Unglauben geprägt waren. Plötzlich erkannte ich, dass die Lektion der letzten Jahre, eine Botschaft ist, die meine kleine Welt jetzt brauchte: Gott ist gut, auch wenn die Umstände es nicht sind. Und so erinnerte er mich daran, dass ich schon einmal für meine Kleingruppe tägliche Gebetserinnerungen in Form von Andachten geschrieben hatte. Das konnte ich wiederholen und so verfasste ich eine Nachricht, ursprünglich nur für die Frauen meiner Kleingruppe. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich diese Möglichkeit der Ermutigung mehr Menschen zur Verfügung stellen sollte. Ich folgte dem Impuls und schickte die Nachricht an alle meine WhatsApp-Chats. Und somit verfasste ich über einen längeren Zeitraum täglich einen kurzen Glaubensimpuls und verschickte diesen dann per Messenger.

KApitel 15

2021: Plötzlich geht nichts mehr

Foto für die " Über mich - Seite"
Shooting für die "Über mich - Seite"

Das Feedback überwältigte mich und einige meiner Leser meinten, dass ich ein Buch schreiben sollte. Das traute ich mich aber nicht und im Zwiegespräch mit Gott, entschied ich einen Blog zu starten. Gesagt getan, das Einrichten und Gestalten einer Website war für mich nicht so das Problem. Doch diese zu veröffentlichen entpuppte sich als riesige Herausforderung. Ich malte mir Horrorszenarien aus und gab den negativen Stimmen in meinem Kopf immer mehr Raum. Damit blockierte ich mich selbst so sehr, bis ich es noch nicht einmal mehr es schaffe die Impulse zu verfassen.

KApitel 16

Dezember 2021: Der Sprung ins kalte Wasser

Auch wenn inzwischen viel Zeit vergangen war, lebte die Idee weiter. Und einige Freunde fragten immer wieder nach und ermutigten mich den Schritt, in die Öffentlichkeit zu gehen. Und im Dezember 2021 traute ich mich den Blog zu veröffentlichen.

KApitel 17

Heute

Erstes Instagram Selfie während #boomboomblog2022

Und das ist es, was ich bin:

Nun ist ein halbes Jahr vergangen und einige Beiträge habe ich veröffentlicht. Aber die Zeiträume zwischen den Veröffentlichungen sind immer größer geworden. Ich weiß, dass das Schreiben mein Mittel der Wahl ist, um Menschen zu inspirieren und sie zu ermutigen, in ihrem Glauben zu wachsen. Um diesem Herzensprojekt wieder etwas Kontinuität einzuhauchen, entschied ich mich, an der Blogger-Challenge von Judith Peters, alias Sympatexter mitzumachen.

Und in dieser einen Woche habe ich mich einigen Herausforderungen gestellt (siehe Instagram) und habe gemerkt, dass ich noch mit einigen Glaubenssätzen zu kämpfen habe. Aber ich habe meine Komfortzone verlassen und gehe mit tapsigen, aber dennoch mutigen Schritten voran in mein Blog-Abenteuer.

Ich bin eine Frau, die gelernt hat mit Gott zu rechnen, und die an-mutig vorangeht. Eine Frau, die an die Macht von authentischen Geschichten glaubt und die es liebt, Menschen zu inspirieren. Ich bin Anja, die Gründerin von an-mutig.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Aixin Chen

    Liebe Anja, ich bin sehr stolz auf dich und deine ermutige Geschichte.Du bist ein geliebtes Kind des Gottes .(Wir wissen aber, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten mitwirken lässt, also bei denen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.
    Römer 8:28 ) Möge Gott dich schützen und seine Frieden jeden Tag mit dir.Alles Liebe und Gottes Segen.
    Deine Aixin

    1. Anja

      Vielen Dank auch für den Bibelvers, der übrigens zu meinen Lieblingen gehört. 🙂